Endlich wieder eine gelungene „Abi-Feier“ am CJD
Die Lehrer, Schüler und Verantwortliche am Gymnasium des CJD am Dürreck haben sich alle Mühe gegeben nach zwei Jahren pandemiebedingter sehr abgespeckter Abiturfeiern endlich wieder einmal ordentlich feiern zu können und das Reifezeugnis im Beisein ihrer Eltern empfangen zu können. Aus allen Reden ging hervor wie schön es ist nach den Zeiten des Eingesperrtseins, Unterricht alleine vor dem PC und ohne soziale Kontakte mit den Klassenkameraden den wichtigsten Tag im Schulleben würdig zu begehen. Wie es sich für eine christliche Einrichtung gehört fand zu Beginn der Abiturfeier eine stimmungsvolle Andacht statt. Musiklehrrein Marion Kusterle eröffnete mit einem eindrucksvollen mit Gitarre begleiteten Musikstück die Feier. Der ehemalige Relegationslehrer am CJD Martin Kienast vom Stiftsland Berchtesgaden knüpfte mit einem emphatischen Beitrag nahtlos an den guten Einstieg an. Sodann folgten Fürbitten und ein „Vater unser“, ehe es in den weltlichen Teil überging. Kreisrätin Elisabeth Hagenauer vom Landratsamt verstand es mit einer sehr sympathischen Ansprache die Versammelten zu fesseln. Sie bezeichnete den Ausnahmezustand fast schon als Routine und lobte die 38 Absolventen, dass sie unter diesen Umständen ihr Ziel erreicht hätten. Jetzt ergebe sich die Chance nach der organisierten Schulzeit einen eigenen neuen Weg zu finden. Die derzeitigen Umstände dokumentierten wie eine Demokratie ins Wanken kommen kann, befand die Kreisrätin. Trotzdem fand sie die rechten Worte und wünschte den Abiturientinnen und Abiturienten als wichtige Tugenden Toleranz und Offenheit für den weiteren Lebensweg. „Sie haben es geschafft!- Das ist heute der wichtigste Satz“, begann der Bürgermeister von Schönau am Königssee Hannes Rasp seine Ausführungen. Alle könnten stolz sein das Zeugnis eines Bayerischen Gymnasiums über das erfolgreiche Abitur in den Händen zu halten. Alle hätten lange Zeit auf Präsenzunterricht verzichten müssen und mussten sich im Homeschooling beweisen, das zwei Schattenseiten hat. Zum einen das ständige Lernen am PC und noch viel mehr die fehlenden Kontakte einer Klassengemeinschaft. Wer das Abitur schafft sei zielstrebig, so der Bürgermeister, der den Absolventen diese Zielstrebigkeit auch im nächsten Lebensabschnitt wünschte. „Geben sie niemals auf, denn es findet sich immer eine Lösung“, erklärte Rasp, der alle aufforderte sich stets für die demokratische freiheitliche Ordnung einzusetzen. Als Musiklehrerin Marion Kusterle mit 50 Schülerinnen und Schülern des Schulchors ein beeindruckendes Lied vortrug, brauste lang anhaltender Applaus auf. Eindrucksvoll war auch der duale Vortrag der Schülersprecherinnen Sophia Zitzmann und Pauline Fischer, die es verstanden in heiterer Art und Weise auf die Schulzeit zurückzublicken. Vor allem Mathelehrerin Claudia Berk und Oberstufenkoordinator Axel Fuchslechner sowie einige weitere Lehrkräfte hatten es den Beiden besonders angetan. Wehmut bei den Eltern Die Sprecherin des Elternbeirates Petra Sobinger sprach davon, dass von nun an für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Eltern ein völlig neuer Lebensabschnitt beginnt, der auf beiden Seiten auch Wehmut hervorrufen könne. „Wir als Elternbeirat wünschen ihnen alles Gute, auch bei Niederlagen wieder aufzustehen“, so die Mutter eines jüngeren Schülers, die noch gar nicht daran denken mag, dass auch ihr Sohn bald in die Welt hinausgehen wird. Einen hoch interessanten Beitrag brachte Lehrer Raphael Ilsanker, der beim Einstieg davon sprach, dass es in anderen Kulturen viel gefährlichere Abschlüsse gäbe. Im Weiteren zitierte Ilsanker berühmte Persönlichkeiten. Als eine wichtige Empfehlung nannte er immer selbst zu denken. Nach den Reden folgte endlich der große Akt der Verteilung der Reifezeugnisse durch Schulleiter Stefan Kantsperger, Claudia Berk und Axel Fuchslechner (siehe Kasten). Sophia Zitzmann, Pauline Fischer, Marisa Messmer und Valentin Lagler wurden vom zweiten Bürgermeister der Marktgemeinde Berchtesgaden Josef Wenig für die besten Abschlüsse ausgezeichnet. Eine Sonderehrung erfuhr der Koreaner Choo Jeongho, der das Matheabitur mit der Höchstpunktzahl abgelegt hat. Schließlich zeichnete Lehrer Korbinian Baumann Katharina Färbinger mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Preis für ihr besonderes soziales Engagement aus. Schulleiter Stefan Kantsperger gehörte schließlich das Schlusswort. Ohne in ein Wehklagen verfallen zu wollen ging Kantsperger auf die derzeitige Situation ein. Gerade einmal schien Corona eine Pause einzulegen, da begann in der Ukraine Krieg. Die derzeitige Situation beherrsche derzeit die gesamte Bevölkerung gleich mehrerer Länder, so der Schulleiter, der im Weiteren die Situation mit Corona, Krieg und Klima näher beleuchtete. Als sich viele gerade von Corona erholt zu haben schienen, folgte der Krieg in der Ukraine, was bei vielen jungen Menschen eine Angst schüre die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren. Doch der Schulleiter sprach auch von positiven Aspekten. So schaffe das Abitur optimale Voraussetzungen für eine gelungene berufliche Zukunft. Krisen schärften aber auch den Sinn für eine andere Betrachtungsweise. Frieden, Freiheit und Wohlstand seien keine selbstverständlichen Dinge. Aber mit Attributen wie Solidarität, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein könnten Krisen überwunden werden. Abschließend beglückwünschte der Schulleiter seine ehemaligen Schülerinnen und Schüler zum bestandenen Abitur und wünschte allen auf dem neuen Lebensweg alles erdenklich Gute. Foto: Christian Wechslinger