Zwischen St. Patrick und Peace Wall

02.08.2017 CJD Berchtesgaden Gymnasium « zur Übersicht

Die Oberstufenexkursion des Gymnasiums der CJD Christophorusschulen Berchtesgaden führte 26 Schüler der Q11 zum Ausklang des Schuljahres noch in beide Teile Irlands.

Fáilte – dies ist so ziemlich das erste Wort, dem man in der Republik Irland als Neuankömmling begegnet. Doch kein Grund an den eigenen Englischkenntnissen zu zweifeln! Fáilte bedeutet „Willkommen“ auf Gälisch, dem sprachlichen Vermächtnis der keltischen Vorfahren, auf die viele Iren sehr stolz sind und deren Kultur sie gerade auch im Alltag zu bewahren suchen. Und willkommen fühlen wir uns in Dublin, dieser wuseligen Kapitale der Republik Eire, in der immer aus einem der zahllosen Pubs Live-Musik zu kommen scheint und das aber auch als ein Freilichtmuseum der modernen Migration fungieren könnte: Ob portugiesische Busfahrer, pakistanische Friseure oder polnische Bedienungen – sie alle fühlen sich wohl in dieser Stadt und prägen sie mit. Unsere Gruppe passt gut in dieses bunte Treiben hinein – und schon gleich nach der Ankunft gehen wir sowohl mit Hilfe historischer Führungen als auch ganz individuell auf interessante und überraschende Entdeckungsreisen. Diese führen aber auch immer wieder hinaus aus den wimmelnden Gassen Dublins, denn wir wollen einen erweiterten Blick auf das Land gewinnen, das einst im 5. Jahrhundert von St. Patrick missioniert wurde - was ihm bis heute die Rolle als offizieller Schutzpatron sichert. Wir überqueren die Grenze ins britische Königreich und verbringen einen Tag im nordirischen Belfast, wo uns der Musiker, Lebenskünstler und Philosoph Arthur eine sehr persönliche Begegnung mit dieser Metropole ermöglicht. Traurigerweise teilt hier außerhalb des Zentrums die sogenannte Peace Wall Wohnviertel der Katholiken und Protestanten voneinander, auch wenn die Bombenanschläge und Morde der einst bürgerkriegsähnlichen Troubles inzwischen fast verebbt sind. Doch erneute Konflikte drohen auch nicht zuletzt aufgrund des nahenden Brexits. Trotzdem erleben wir ein faszinierendes und schönes Belfast, das mehr als nur einen kurzen Besuch wert ist. Wir streifen zudem die Küsten der Inselrepublik bei Klippenwanderungen zwischen Howth, Bray und Greystones entlang, sehen das mittelalterliche Kilkenny im Süden und besuchen die Seenlandschaft des Wicklow-Nationalparks. Auch die weltberühmten Cliffs of Moher und das Markttreiben in Galway sind einigen Schülern die lange Anfahrt wert. Und immer wieder die Museen und Sehenswürdigkeiten Dublins vor der Haustüre unserer Unterkunft: Die Spuren der Literaten James Joyce oder Oscar Wilde, aber auch das Nachklingen des Osteraufstandes von 1916, der eine erste Grundlage für die heutige irische Unabhängigkeit von Großbritannien legte. Es ist am Ende eine sehr schöne Woche, die bei unserer Abreise hinter uns liegt, nicht nur wegen des fast immer sonnigen Wetters. Und es wird für einige Teilnehmer nicht der letzte Besuch auf der grünen Insel bleiben. Deswegen lernen wir zum Schluss noch ein weiteres Wort gälisch: Slán, auf Wiedersehen.