10. Klassen des Gymnasiums der CJD Christophorusschule fahren in die Bundeshauptstadt

05.07.2016 CJD Berchtesgaden Gymnasium « zur Übersicht

Dürreck/ Berlin -  Bei strahlendem Sonnenschein verbrachten die Schüler der 10.Klassen des Gymnasiums der CJD Christophorusschulen mit den Lehrkräften Lena Bobek und Johannes Kunert eine Woche Ende Juni in Berlin.  Nach einer langen Busfahrt erreichten wir am frühen Abend unser Quartier in Berlin Mitte und sammelten  bei einem Abendspaziergang in der Umgebung erste Eindrücke der Hauptstadt.

Am Montagmorgen ging dann das ‚Sightseeingprogramm‘ mit einer informativen Stadtführung los. Dabei chauffierte uns unser Busfahrer durch die Stadt, vorbei an allen nennenswerten Gebäuden und Denkmälern. Unser Stadtführer gab uns viel Hintergrundwissen über die Geschichte Berlins mit und erklärte uns, dass die Berliner vielen Gebäuden Spitznamen geben. So ist das Kanzleramt dort besser bekannt als „Waschmaschine“, die Kongresshalle im Tiergarten wird „schwangere Auster“ genannt und der Funkturm heißt bezeichnenderweise „Langer Lulatsch“. Den Nachmittag widmeten wir uns der aktuellen deutschen Politik und ihren Entscheidungsorganen, denn ein Besuch im Bundestag stand an. Auf der Besuchertribüne wurden wir über den Plenarsaal und die Geschichte des Reichstagsgebäudes informiert. Im Anschluss daran hatten wir ein Gespräch mit Clara Luhr, der wissenschaftlichen Mitarbeiterin von MdB Bärbel Kofler, die uns von ihrer täglichen Arbeit bei der Abgeordneten erzählte. Von der Möglichkeit dort ein mehrmonatiges Praktikum abzuleisten waren die Schüler recht angetan. Das Highlight des Tages war jedoch die anschließende Kuppelbesichtigung, bei der man einen großartigen Ausblick über Berlin genießen kann. Abgerundet wurde der Bundestagsbesuch mit einem gemeinsamen Abendessen im Marie-Elisabeth-Lüders Haus, in dem die Büros der Abgeordneten untergebracht sind.

Am folgenden Dienstag war das Programm mit dem Currywurstmuseum – das natürlich in einer Verkostung dieser Spezialität gipfelte –  eher kurz gehalten. Schließlich spielte ja am Abend die deutsche Nationalmannschaft gegen Nordirland und ein passendes Lokal zum Fußballschauen musste auch noch gefunden werden. Am Mittwoch stand dann das Museum der Geschichte Berlins auf dem Plan. Wir nahmen auch an einer Führung in einem ABC Bunker in Berlin teil, welcher jedoch wenig beindruckte, da viele Schüler schon die bemerkenswerten  Bunker am Obersalzberg besichtigt hatten.  Nachmittags ging es um die neuere deutsche Geschichte mit dem Mauermuseum an der Bernauer Straße. Von Mauerbau bis zum Fall der innerdeutschen Betongrenze gab es hier eindrucksvolle Zeitzeugenberichte zu entdecken. Das Ausmaß der Teilung Berlins wurde bei der anschließenden Besichtigung des ehemaligen Mauerverlaufs sehr konkret.

Am letzten Tag der Studienreise vertieften wir die am Vortag gewonnen Erkenntnisse über die DDR, denn wir hatten eine Zeitzeugenführung im Stasimuseum. Obwohl sowohl die Ausstellung als auch die Berichte der beiden Führer höchst interessant war, machte uns die Hitze sehr zu schaffen, was der  damals üblichen Plattenbauweise geschuldet war. Den Abschluss machte ein Besuch des Jüdischen Museums. Das imposante Gebäude von Daniel Libeskind zeigt die größte Sammlung jüdischer Geschichte in Europa. Durch die verwinkelte Gestaltung des Gebäudes wird die Zerstörung jüdischen Lebens in Deutschland physisch erlebbar gemacht.

Auf der langen Busfahrt nach Hause hatte jeder nochmal Gelegenheit, die vielen Eindrücke Berlins Revue passieren zu lassen. Am Freitagabend erreichten wir wieder wohlbehalten die Heimat.

Lena Bobek